Schmerzen im unteren Rücken – Ursachen und Hilfe beim LWS Snydrom
Schmerzen in der Lendenwirbelsäule (LWS), also im unteren Rücken, können sich ganz unterschiedlich auswirken und variieren von schwachen bis hin zu unerträglichen Schmerzen.
Diese Schmerzen an der LWS sind häufig auch bekannt als das LWS-Syndrom.
In diesem Beitrag werden wir Sie darüber aufklären, woher diese Schmerzen kommen, was Sie tun können und wie wir Ihnen helfen.
Was ist ein LWS-Syndrom eigentlich?
Ganz einfach gesagt: Es ist ein Sammelbegriff für plötzlich auftretende oder auch chronische, starke Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS), also dem unteren Rücken. Diese Schmerzen gehen oft mit einer deutlichen Einschränkung der Beweglichkeit einher. Es ist wie ein Alarmsignal des Körpers, das uns sagt: „Hier stimmt etwas nicht!“
Akuter, chronischer und degenerativer Schmerz: Das ist der Unterschied!
Der entscheidende Unterschied zwischen akuten und chronischen Schmerzen liegt vor allem in ihrer Dauer. In der Regel verschwinden akute Schmerzen innerhalb von Tagen bis wenigen Wochen wieder, sobald die zugrundeliegende Ursache behoben ist oder der Heilungsprozess fortschreitet.
Chronische Schmerzen hingegen bleiben hartnäckig und oft über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten oder länger bestehen, auch wenn der ursprüngliche Auslöser möglicherweise längst verheilt ist. Bei dem degenerativen LWS Syndrom entstehen die chronischen Schmerzen durch den fortschreitenden Verschleiß der Wirbelsäulenstruktur.
Ursachen eines LWS-Syndroms
Die Auslöser für ein akutes LWS-Syndrom können vielfältig sein. Oft ist es eine unglückliche Verkettung von Umständen oder eine spezifische Ursache, die das Fass zum Überlaufen bringt. Psychische Faktoren, wie Stress können die Schmerzen ebenfalls verstärken. Hier eine Liste der häufigsten Verdächtigen:
Muskelverspannungen & Überlastung
Eine falsche Bewegung beim Heben, eine ruckartige Drehung, langes Sitzen in ungünstiger Haltung oder sportliche Überanstrengung können zu schmerzhaften Verspannungen der Rückenmuskulatur führen. Diese „verkrampften“ Muskeln sind oft die erste Reaktion des Körpers.
Bandscheiben-Ärger
Ein Bandscheibenvorfall oder auch eine Vorwölbung der Bandscheibe kann auf Nervenwurzeln drücken und heftige Schmerzen verursachen. Auch degenerative Veränderungen (Verschleiß) der Bandscheiben können eine Rolle spielen.
Blockaden in den kleinen Gelenken
Die Wirbelsäule besteht aus vielen Wirbeln, die durch kleine Gelenke (Facettengelenke) miteinander verbunden sind. Wenn sich hier etwas „verhakt“ oder blockiert, kann das zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
Ungünstige Bewegungen als direkter Auslöser
Oft ist es eine ganz alltägliche Bewegung – Bücken, Drehen, Aufrichten, Heben – die, wenn sie ungünstig oder ruckartig ausgeführt wird, das akute LWS-Syndrom auslöst.
Weitere mögliche Störenfriede
In manchen Fällen können auch Arthrose (Gelenkverschleiß) der Wirbelgelenke, chronische Fehlhaltungen, seltener auch Infektionen, rheumatische Erkrankungen oder gar Verletzungen (z.B. Wirbelbrüche nach einem Unfall) dahinterstecken.
Diagnose des LWS Syndroms
Mithilfe verschiedener Untersuchungen, in Anbetracht der vorliegenden Symptome, kann der genaue Grad des LWS Syndroms ermittelt werden.
Zu Beginn wird immer ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten geführt, um genaueres über den Verlauf und die Ausprägung der Beschwerden herauszufinden. Körperliche Untersuchungen zur Haltung, Beweglichkeit, Muskelkraft und Reflexen durchgeführt. Neurologische Untersuchungen werden zusätzlich durchgeführt, um Sensibilitätsstörungen und Muskelschwächen zu bestimmen oder auszuschließen.
Weitere gängige Untersuchungsverfahren sind:
- Röntgenaufnahmen
- MRT zur Untersuchung der Weichteile
- CT zur genauen Untersuchung der Knochenstruktur
Behandlung des LWS Syndroms
Das LWS Syndrom kann mithilfe verschiedener Maßnahmen sowohl mit konservativen Methoden, als auch mit interventionellen oder operativen Methoden behandelt werden.
Konservative Therapie
In den meisten Fällen des LWS Syndroms wird zuerst eine konservative Behandlung empfohlen. Hierbei wird versucht, mithilfe gezielter Übungen die Beweglichkeit zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die Muskulatur langfristig zu stärken. So können langfristig Beschwerden vermindert werden. Hierzu gibt es verschiedene Therapieansätze:
- Ergotherapie
- Fangotherapie
- Physiotherapie
- Manuelle Therapie
- Medikamentöse Behandlung bei Akutbeschwerden
Interventionelle Therapie
Sollten die konservativen Maßnahmen nicht ausreichen, um die Beschwerden zu lindern, können interventionelle Maßnahmen zum Einsatz kommen. Hierzu zählen Injektionen von Schmerzmitteln oder entzündungshemmende Stoffe, wie Kortisonpräparate, die die Schmerzen vermindern und Entzündungen, sowie Beschwerden vermindern sollen.
Operative Therapie
In schweren Fällen des Lendenwirbelsyndroms, beispielsweise bei Bandscheibenvorfällen, neurologischen Ausfällen oder Wirbelbrüchen kann eine Operation notwendig sein. Hierbei kann je nach Diagnose der beschädigte Bandscheibenkern entfernt werden (Nukleotomie) oder auch das beschädigte Bandscheibengewebe teilweise oder vollständig entfernt werden (Diskotomie). Sollte aufgrund eines Bandscheibenvorfalls der Spinalkanal, in dem die Nerven verlaufen, verengt sein, kann dieser operativ erweitert werden, um neurologische Beschwerden zu vermindern.
Sollten aufgrund eines schweren Verschleißes Schmerzen entstehen, können Wirbel mithilfe einer Wirbelsäulenfusion miteinander verbunden werden, um Schmerzen zu verhindern und eine weitere Schädigung der Wirbelsäule zu vermeiden.
Wie kann ich dem LWS-Syndrom vorbeugen?
- Auf aufrechte Haltung im Alltag achten
- Gezielte Kraftübungen für Rücken und Bauchmuskulatur
- Schwere Gegenstände aus den Knien, nicht dem Rücken heben
- Überbelastung durch falsche Bewegungen und Übergewicht vermeiden
- Regelmäßige, körperliche Aktivitäten, wie Schwimmen, Radfahren, Yoga oder Pilates
- Allgemeine gesunde Lebensweise, wie eine ausgewogene Ernährung und genug Trinken
- Ergonomischer Arbeitsplatz (angepasste Sitzmöbel), regelmäßige Positionswechsel entlasten die Wirbelsäule
LWS Syndrom – Übungen für Zuhause
Phase 1: Akuthilfe (Erste 1–3 Tage)
- Entlasten: Legen Sie sich in Stufenlagerung (Rückenlage, Unterschenkel im 90-Grad-Winkel auf einem Stuhl/Hocker). Mehrmals täglich, 10–20 Min.
- Wärme (meist) oder Kälte: Wärmflasche lockert Verspannungen. Bei Entzündungsgefühl kann Kälte (kurz, eingewickelt) helfen. Hören Sie auf Ihren Körper!
- Sanfte Bewegung: Absolute Bettruhe meiden. Kleine Spaziergänge in der Wohnung, wenn möglich.
- Schmerzmittel: Frei verkäufliche Mittel (Apotheker/Arzt fragen) können kurzfristig helfen.
Phase 2: Sanfte Mobilisierung (Wenn der Schmerz nachlässt)
Im Folgenden geben wir Ihnen einige Übungen mit, die Ihnen helfen sollen, ihren unteren Rücken zu stärken:
Beckenkippen (10–15x):
- Rückenlage
- Beine anstellen
- Becken sanft Richtung Boden drücken
- Und wieder lockern
Knie zur Brust (2–3x pro Seite):
- Rückenlage
- Ein Knie sanft mit den Händen zur Brust ziehen
- kurz halten
- Seite wechseln
Katze-Kuh (8–12x):
- Vierfüßlerstand
- Rücken sanft rund machen
- Mit dem Rücken ins Hohlkreuz gehen
Starten Sie langsam, Bei den Übungen sollen keine Schmerzen auftreten!
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